Wer die Fernsehserie "Star Trek" kennt, kennt die Visionen des Schöpfers Gene Roddenberry:
Eine Gesellschaft, in der alle daran arbeiten, dass es allen Menschen gut geht, dass Krankheiten besiegt werden und Wissen für alle erarbeitet wird.
Es steigert das Selbstwertgefühl eines Menschen erheblich mehr, wenn er positive Dinge für alle tut, als wenn er abends auf seinen Kontostand schaut und sich die Zahlen noch weiter erhöht haben. Denn Zufriedenheit hat auch etwas mit Geborgenheit zu tun. Das Gefühl, dass man vom Netz aller Menschen aufgefangen wird, sollte mal etwas nicht so laufen, wie man es sich wünscht, ist bei weitem aufbauender als das Gefühl, alle anderen als Konkurrenten zu sehen. Ich verwende das Wort "Konkurrenten", ohne es vorher zu definieren, weil ich weiss, dass es ohne Definition jeder so versteht, wie ich es gemeint habe: als gegnerische Konkurrenz. Eigentlich wäre eine andere Form von Konkurrenz viel besser: die Konkurrenz, in der die Menschen bemüht sind, das, was andere bereits erarbeitet und geleistet haben, nochselbst zu erweitern und zu toppen.
"Gedanken eines Träumers und Idealisten" - denken Sie?
Ja - mag sein. Aber am Anfang steht generell der Gedanke. Und ich bin mir sicher, dass diese Gedanken in Millionen Menschen schlummern und nur darauf warten, dass einer like Jeanne d'Arc die Fahne hebt und einen Sammelpunkt bietet...
Es brennt an allen Ecken und Enden. In so einem Fall trete ich ein paar Schritte zurück und sehe mir das Ganze aus grösserem Abstand an. Sicher ist das Zerlegen eines grossen "Brockens" in viele kleine oft hilfreich bei der wissenschaftlichen Forschung oder der Problembewältigung - aber wenn man die Ursache erkennen will, ist dieses Zerlegen sogar hinderlich, weil es die Konzentration auf viele kleine Bereiche verteilt und somit den "Blick für das Ganze" trübt.
Die Ursache aller Probleme, die wir in Gesellschaft und Umwelt haben, ist eine drastische menschliche Überbevölkerung.
Alle - wirklich alle Probleme lassen sich mehr oder weniger dirket darauf zurückführen.
Aber: unser derzeitiges Konsumsystem ist auf "Zuwachs", "mehr" (was auch immer) ausgerichtet. Eigentlich müsste jedem klar sein, dass, wenn man in einem funktionierenden System irgendwo etwas ständig erhöht, an einer anderen Stelle auch etwas erhöht werden muss, damit das gesamte System im Gleichgewicht bleibt. Das konsumorientierte Wirtschaftssystem führt zwangsläufig in die Richtung "immer mehr Menschen" mit allen bekannten Nebenwirkungen. Diese zahnen dann teilweise ineinander, wodurch auch Politiker in Zwänge kommen (Arbeitsplatzerhalt), mit denen sie das Rad immer weiter in die verkehrte Richtung drehen.
Es ist nun nicht möglich, die Überbevölkerung mit einem "schnipp" auf das "richtige" Maß zurückzufahren. Auch habe ich kein Patentrezept. Aber ich habe das Gefühl, dass es gelingt, wenn sich innerhalb des bestehenden eine Lebensphilosophie ausbreitet, die, ohne destruktiv zu sein, das System allmählich "umlenkt".