Wir leben auf dem 3. Planeten des Sonnensystems - der Erde. Dieses ist wiederum ein mikoskopisch kleiner Teil unserer Galaxie - der Milchstrasse. Und es gibt Milliarden Galaxien im Universum. Um die Grösse zu verdeutlichen: Jeder kennt ein Sandkorn. Und wenn er an irgendeinem Strand steht, gibt es dort verdammt viele davon. Und es gibt viele Strände auf der Erde.... Nichtsdestotrotz gibt es im Universum mehr Sterne, als Sandkörner an allen Stränden der Erde (Quelle).
Auf der Erde selbst sind "wir" (die Menschen) nur ein einziger Teil des Wunders "Leben". Dieses "Wunder" gibt es aber nur auf einem beschränkten Teil der Erde - weder im heissen Erdkern noch in 200 Kilometern Höhe gibt es Leben. Das Leben nutzt lediglich einen etwa 60 Kilometer grossen Bereich rund um unseren Planeten - etwa 50Km nach oben und etwa 10 Km nach unten.
Alleine schon daran kann man unschwer erkennen, dass unser Lebensraum begrenzt ist. Und es kann niemand ernsthaft glauben, daran rütteln zu können.
Der Raum ist also endlich. Und damit alles materielle, was in ihm ist. Aber: die Menschheit wächst immer mehr, und Dinge wie "Produktion", "Bruttosozialprodukt", "Exporte" müssen sogar steigen. Das konsumorientierte Wirtschaftssystem funktioniert genau so!
Irgendwo ist hier ein Widerspruch. Das Motto kann doch nicht ernsthaft lauten:
"Augen zu und durch" oder
"Gestern noch standen wir vor einem tiefen Abgrund - heute sind wir schon einen Schritt weiter" oder
"Da kann man sowieso nichts dran ändern - das ist so" oder
"Wir gehen ehrenvoll unter" (== die Kapelle spielt, bis die letzte Mütze in den Fluten untergetaucht ist)
...Liste beliebig erweiterbar...
Auch, wenn die Werbung der konsumorientierten Unternehmen und die Politik (die ja Teil dieses Systems ist und damit in gewissen Maßen abhängig davon) verkünden, es gehe immer weiter so - das System knackt und knarrt an allen Ecken und Enden. Viele Dinge, die bislang bequem "unter den Teppich gekehrt werden konnten", können nicht mehr versteckt werden - es ist einfach schon zuviel unter dem Teppich - da passt nichts mehr hin zum drunterkehren....
Zur Zeit leben etwa 6,987 Milliarden Menschen auf der Erde (Quelle)
Davon leben etwa 71% in Armut, was hier definiert ist als "sie haben weniger als 2 USD pro Tag zur Verfügung" (Quelle).
Die restlichen 29% leben in überwiegendem Maße in den "Industrieländern". Irgendwas müssen die Industrieländer also "besser" begonnen haben als die anderen Länder - und das sollte man in Gedanken behalten. "Schwarz/Weiss-Denken" ist in den meisten Fällen zu einfach - verdammen oder verteufeln auch...
Nach Untersuchungen und Befragungen fühlen sich die Menschen, die jeden Tag erneut um das nackte Überleben kämpfen müssen, nicht glücklich. Erstaunlicherweise nimmt das Gefühl, glücklich zu sein, nicht linear mit der Menge des angehäuften Besitzes zu. Sie steigt zunächst mit Besitz/Reichtum an, um dann bei weiter steigendem Besitz wieder stetig zu sinken (Quelle). Dementsprechend haben viele Menschen, die zu einer dieser beiden Gruppen gehören, kaum Zeit für Gedanken an "das Gemeinwohl". Vielmehr müssen sich die einen jeden Tag damit herumschlagen, wie der Tag für sich selbst und seine Familie überlebt wird, und die anderen damit, wie sie ihren Besitz noch weiter vergrössern bzw. verhindern, dass er abnimmt.
Aber damit das System funktioniert, wird in Werbung und Politik behauptet, dass man glücklicher wird, wenn man noch mehr besitzt, noch mehr verdient, noch mehr "leistet". "Leistung" schlägt sich angeblich direkt im Geldbeutel und damit im Besitz nieder. "Das System" sind damit die, die daran am meisten verdienen (also ihren Besitz am weitesten ausgebaut haben). Plump ausgedrückt ist hier eine Umverteilung der Art "von vielen auf wenige" im Gange. In einem begrenzten Raum mit begrenzten Ressourcen geht es auch gar nicht anders - es kann ja nichts dazukommen. Dabei wird halt "ausgebeutet", was einem so in den Weg kommt. Egal, ob "400-Euro-Kräfte", "billige Arbeitskräfte in den Schwellenländern", "kommerzielle Nutzung" von Tieren (Massentierhaltung...) oder einfach nur die Umwelt (Bodenschätze, Vernichtung von Wäldern etc.)
Die Entwicklungsstände in unterschiedlichen Bereichen der Erde sind so unterschiedlich wie die Bereiche selbst. Dies ist eine Tatsache - unumstritten. Trotzdem liegt auch darin ein Vorteil: wenn man schon von einer "Entwicklung" sprechen will ("Entwicklung "ist immer etwas gerichtetes - von A nach B), dann müssen die, die in der Entwicklung "weiter hinten" sind die Fehler von denen "weiter vorne" nicht wiederholen.
Die Natur entwirft unterschiedlichste Lebensformen - auf der Erde sind die Menschen wohl die einzigen, die in der Lage sind, mit ihrem logischen Denken komplexe Zusammenhänge zu erkennen und danach ihr Handeln auszurichten. Das eigene Überleben wäre dabei ein schönes Ziel - wobei mit "eigene" nicht als das persönliche Überleben, sondern das Überleben der Menschheit an sich, heute und in Zukunft, gemeint ist....
Viele bahnbrechende Dinge sind schon entstanden, auf die wir alle stolz sein können:
- naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Verständnisse
- technologische Errungenschaften
- Sozialsysteme (Gesundheit, Bildung, gesellschaftliche Ordung wie Strafrecht)